Da steht der Abend wie ein Dach

Geschmückt mit Sternen, Lichterketten

Hoch mir überm Schlafgemach

Unsren Nächten, meinen Betten

 

Der Abend blinkt

Ich denk an dich

Und dass das Leben weitergeht

Wie eine fremde Hand, die winkt

vom Rand, wo eine Leiter steht

 

Ein Held braucht Rüstung, Pferd und Schwert

Reitet so zum Regenbogen

Unsre Liebe war verkehrt

Man hatte uns belogen

Und angelockt und abgelenkt

Und was dafür gegeben?

Augen, Hände?  - dies Geschenk

reichte nicht zum Leben

 

Du warst zu jung

Ich war zu wild

Und in der Mitte Wald

Und du warst dumm

und warm und mild

und fühltest dich schon alt

Ich zog dir manchmal fest am Arm

Hin zu meiner Queste

Das hat dir wohl zu weh getan

Denn ich zieh ziemlich feste

 

Den Ort, an dem wir zwei uns trafen

Haben wir erfunden

Den Bärenbau, das Schloss, den Hafen

Gab es für ein paar Stunden

Doch niemals zogen wir dort ein

Aus Angst, es könnt‘ uns schlucken

Und uns nicht mehr nach draußen lassen

Du fingst an, dich zu ducken

 

Du warst zu jung

Ich war zu alt

Und in der Mitte Regen

Und ich war dumm

Und frech und kalt

Und fühlte mich verwegen

Du ludst mir ein paar Steine auf

Da konnt ich nicht mehr tanzen

Und Konkurrenten war‘n wir auch

Im Großen und im Ganzen

 

In mir, da sind noch Jahre drin

Die Zeit im Zwischenreich

Die rieseln langsam aus mir raus

Und dir, denn wir sind gleich.

 

Da steht der Abend wie ein Turm

Und braucht eine Geschichte

Doch ich bin leer und denk an nichts

Mein Liebster:

ich verzichte.